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Nomadische Lebenswelten und zarische Politik: Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa, cartea 76

Autor Jörn Happel
de Limba Germană Paperback – oct 2010
Im Sommer 1916 scheiterte die russische Kolonialherrschaft in Zentralasien. Besonders die Nomaden, die sich in einem Aufstand zur Wehr setzten, revoltierten gegen die Zarenmacht. Sie kämpften gegen ihre Einberufung, gegen ihre Entrechtung und gegen die Wegnahme ihres Landes durch russländische Kolonistenfamilien. Wohl bis zu 200.000 Zentralasiaten und etwa 10.000 Russen und Ukrainer kamen in jenen blutigen Monaten ums Leben.Jörn Happel beleuchtet die Auseinandersetzungen aus der Perspektive der handelnden Akteure. Der lebensweltlich orientierte Ansatz rückt die Menschen ins Zentrum der Beschreibung und ermöglicht es so, Kolonialherrschaft und Kolonialgeschichte neu zu deuten. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die Geschichte zweier Männer während der Zeit des Aufstands: Vladimir ¿eleznjakov war als zarischer Geheimpolizist für die Niederschlagung des Aufstands zuständig; der kasachisch-kirgisische Nomadenführer Kanat Abukin war einer seiner Hauptgegner. Und doch hatten sie in erstaunlich vielen Lebensbereichen sehr ähnliche Ansichten, wie sie spätestens bei ihrem Aufeinandertreffen feststellen mussten.Die Arbeit wurde als hervorragende Dissertation mit dem Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und -historiker Deutschlands ausgezeichnet.
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Din seria Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa

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Specificații

ISBN-13: 9783515097710
ISBN-10: 3515097716
Pagini: 378
Ilustrații: 1 schwarz-weiße Abbildungen, 12 schwarz-weiße Fotos
Dimensiuni: 176 x 244 x 30 mm
Greutate: 0.64 kg
Editura: Steiner Franz Verlag
Seria Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa


Notă biografică

Jörn Happel studierte Osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaften und Neuere Geschichte in Gießen und Kazan'. Er arbeitet seit 2005 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Basel, wo er 2009 promoviert wurde. Seine Forschungs- und Interessensschwerpunkte sind Kolonialgeschichte, die Nationalitätenpolitik in Russland und der Sowjetunion, die Geschichte des Stalinismus, die sowjetische Außenpolitik, die Geschichte kognitiver Karten und die Geschichte Polens und Zentralasiens.

Recenzii

"In the summer of 1916, the Russian Empire found itself fighting two wars. One of these is well known - the Great War against the Central Powers. But the other was a war well behind the lines against what turned out to be the last great anticolonial revolt of the tsarist era, the so-called Central Asian Uprising. [...] Yet, despite its scale, this event barely draws a reference. [...] Jörn Happel's excellent book, the first substantial treatment of the revolt by a Western historian in over a generation, will hopefully change this."

"Jörn Happel's excellent book has finally plugged [a] gaping hole in the historiography. It is the first comprehensive account of the revolt based on archival sources, principally from Almaty but also from Moscow, Kazan, and Berlin. It will be of fundamental importance not just for historians of Central Asia, but for anyone seeking to understand the 'continuum of crisis' which first transformed and then destroyed the Tsarist state after 1914. Happel's approach is at once sweeping and minutely detailed. He frames his empirical material with discussions of colonial history and the nature of colonial power that help to tie this key episode in Central Asian history to broader themes. [...] Happel's key contribution, however, is his use of the techniques of microhistory [...] this book is a model of humane, empirical scholarship, which will hopefully accord the 1916 revolt the prominence it deserves in Russian and Central Asian history."

"Ein lesenswertes und flüssig geschriebenes Buch, das wichtige Einsichten zum kontinentalkolonialen Charakter des Russischen Reiches und den Ursachen der Erhebung im umkämpften Landstrich Semirec'e bereithält."