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Parallele Geschichte?: Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, cartea 20

Editat de Gian Enrico Rusconi, Hans Woller
de Limba Germană Paperback – 20 aug 2006
Italien und Deutschland stehen sich seit jeher besonders nahe, sie begegnen sich aber auch seit jeher mit gewissen Vorbehalten, die tief in der Geschichte zu wurzeln scheinen. Nach 1945 wurde ein neues Kapitel im Verhältnis der beiden Staaten und Völker aufgeschlagen: In welchem Zeichen stand es? Wie entwickelten sich die beiden Staaten, wie gestalteten sich die bilateralen Beziehungen, und welchen Beitrag leisteten Italien und Deutschland für die Integration Europas?Das sind die Hauptfragen, denen die Beiträge gewidmet sind. Die Autorinnen und Autoren stammen aus beiden Ländern und gehören hier wie dort zu den renommiertesten ihrer Zunft.
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Din seria Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient

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Specificații

ISBN-13: 9783428123001
ISBN-10: 342812300X
Pagini: 576
Ilustrații: Tab.
Dimensiuni: 157 x 233 x 31 mm
Greutate: 7.52 kg
Ediția:Neuauflage, Nachdruck
Editura: DUNCKER & HUMBLOT
Colecția Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient
Seria Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient


Recenzii

"Der eine Vergleich hinkt, der andere springt. Die parallelen Geschichten Deutschlands und Italiens werden für die Zeit nach 1945 in Frage gestellt.Lange Zeit galt unangefochten das Wort von den 'zahlreichen Parallelerscheinungen der politischen und geistigen Geschichte Deutschlands und Italiens' (Carl Schmitt). Vor allem auf deutscher Seite erfreute sich die Rede von der Parallelität dauerhafter Beliebtheit. Sie stützte sich auf markante Etappen der neuesten Geschichte, von der 'verspäteten' Nationalstaatsbildung unter Cavour und Bismarck über die Diktaturen Mussolinis und Hitlers bis zur Republikgründung nach 1945. Die 'Ähnlichkeit oder Gleichheit im Verlauf der nationalen Geschichte' (Theodor Schieder) schien in der Nachkriegszeit weiter zu gelten: die Christdemokraten Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer standen für die fortdauernde Analogie von italienischer und deutscher Vergangenheit und Gegenwart.Die jüngere Geschichtswissenschaft stellt das Narrativ der 'parallelen Geschichten' in Frage. Sie dekonstruiert die traditionelle Sichtweise als interessegeleitete Geschichtserzählung. Zu klären bliebe allerdings, wessen und welchen Interessen eine solche Parallelkonstruktion von deutscher und italienischer Geschichte diente und wie es kam, dass es sich dabei tatsächlich um eine typisch deutsche Konstruktion handelt(e), die man in italienischen Geschichtsbüchern vergeblich sucht. Die Trendwende hin zur Betonung der Differenzen zwischen italienischem und deutschem Weg hat sich unabhängig von dieser Leerstelle vollzogen. Das zeigt auch der Tenor der meisten Beiträge zur Studienwoche 2002 am Italienisch-Deutschen Historischen Institut in Trient, die nun in beiden Sprachen publiziert vorliegen. Zwar führt die deutsche Ausgabe die 'parallele Geschichte' noch im Titel, aber das Fragezeichen dahinter steht für die neue Skepsis gegenüber der alten Ähnlichkeitsseligkeit. [...]Der Band bietet einen eindrucksvollen Rückblick auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive zweier Protagonisten, die in vielfacher Hinsicht durch die weltpolitische Konstellation konditioniert, gehemmt, ja blockiert waren. [...]" Christiane Liermann, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Politische Bücher, 19.04.2007

Cuprins

Inhalt: Einführung: G. E. Rusconi, Die Nachkriegsjahre sind vorbei - H. Woller, Italien und Deutschland nach 1945. Vom schwierigen Geschäft des Vergleichs - C. S. Maier, Italien und Deutschland nach 1945. Von der Notwendigkeit des Vergleichs - J. Petersen, Italianisierung Deutschlands? "Germanizzazione dell'Italia"? Das Bild des anderen in der jeweiligen Selbstperzeption - Erster Teil: Abrechnung mit der Vergangenheit: N. Frei, Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Deutschland 1945-2000 - L. Klinkhammer, Die Ahndung von deutschen Kriegsverbrechen in Italien nach 1945 - F. Focardi, Die Unsitte des Vergleichs. Die Rezeption von Faschismus und Nationalsozialismus in Italien und die Schwierigkeiten, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen - Zweiter Teil: Akteure und Weltbilder: F. Traniello, Christliche Kultur, europäische Kultur. Entwicklungen und Wandlungen einer Idee im italienischen Katholizismus zwischen 1920 und 1950 - M. Guiotto, Der Europagedanke in den christdemokratischen Parteien. CDU/CSU und DC in den fünfziger Jahren - P. Scoppola, Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer. Ähnlichkeiten und Unterschiede - H. Graml, Das Erbe Adenauers - Dritter Teil: Nach der Katastrophe auf dem Weg nach Europa: T. Schlemmer, Zwischen Weimar und Bonn. Das westdeutsche Parteiensystem 1945 bis 1961 - P. Pombeni, Die politische Stabilisierung in Italien und Deutschland (1945-1958) - G. Bognetti, Die Wiedergeburt zweier Demokratien. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der italienischen und der deutschen Verfassung - E. Conze, Wege in die Atlantische Gemeinschaft. Amerikanisierung, Westernisierung und Europäisierung in der internationalen Politik der Bundesrepublik Deutschland - A. Agosti, Die Linke und ihr Verhältnis zu Europa. Ein deutsch-italienischer Vergleich - Vierter Teil: Das Wirtschaftswunder: C. Buchheim, Vom Wirtschaftswunder zur Krise des Wohlfahrtsstaats in (West-)Deutschland - G. Mori, Die italienische Wirtschaft 1948-1963. Von der Aufholjagd bis zum Ende des "Golden Age" - P. Battilani / F. Fauri, Marshall-Plan und Handelsliberalisierung. Auswirkungen auf das industrielle Wachstum in den italienischen Regionen - Fünfter Teil: 1989 und die Folgen: K.-D. Henke, Die Revolution in Deutschland 1989 - W. Loth, Michail Gorbatschow, Helmut Kohl und die Lösung der deutschen Frage 1989/1990 - M. Sabrow, Nationalgeschichte und historische Europäisierung. Bemerkungen zum Gegenwartswandel der Geschichtsschreibung - L. Caracciolo, Angst vor Deutschland. Wie man mit der Germanophobie Geopolitik macht - J. Scholtyseck, Die Außenpolitik der DDR in den Jahren der Agonie 1989/1990 - Epilog: G. E. Rusconi, Deutschland, Italien, Europa: Die virtuelle "Zivilmacht"?