Seit vielen Jahren arbeiten in der Beruflichen Integrationsforderung sog. Stutzlehrer. Sie sind bei Bildungstragern angestellt und versuchen gemeinsam mit Ausbildern und Sozialpadagogen, benachteiligten Jugendlichen den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung zu ermoglichen. Das Ziel dieses Unterrichts ist die theoretische Aufarbeitung allgemeinbildender und berufsbezogener Lerninhalte. Daneben sollen Lernbereitschaften geweckt und -strategien vermittelt werden. Stutzlehrer haben aber auch umfassende diagnostische und curriculare Aufgaben zu erfullen. Die gestellten Aufgaben und die damit verbundenen Anforderungen erfordern auf der einen Seite padagogisch professionelles Handeln. Auf der anderen Seite sind die strukturellen Rahmenbedingungen dieser Tatigkeit von starkem Wettbewerb und kurzfristigen Planungshorizonten gepragt, was sich negativ auf die Beschaftigungsbedingungen auswirkt und die Verberuflichung und Professionalisierung dieser Tatigkeit hemmt. Da Stutzlehrer als weitgehend unerforschte Funktionsgruppe des Beruflichen Bildungspersonals gelten, analysiert das vorliegende Buch diese Tatigkeit aus einer berufs- und professionstheoretischen Perspektive.