Objektorientierte Anwendungen aus dem Ingenieurwesen bestehen aus strukturierten Mengen, deren Elemente Objekte sind. In der Dissertation wird eine objektorientierte Anwendung auf Grundlage der Systemtheorie formal beschrieben. Dazu wird der Begriff 'System' auf Grundlage der Graphentheorie definiert und für objektorientierte Systeme spezialisiert. Die Elemente eines objektorientierten Systems sind die Objekte der Anwendung, die Algorithmen eines objektorientierten Systems sind in den Methoden der Objekte implementiert.Zwischen den Eigenschaften der Objekte bestehen vielfältige Abhängigkeiten, die von den Methoden der Objekte des Systems bestimmt werden. Die Abhängigkeiten zwischen den Eigenschaften der Objekte werden systematisch untersucht und dargestellt.Wird der Wert einer Eigenschaft geändert, müssen die Werte der von dieser Eigenschaft abhängigen Eigenschaften mit den Methoden des Systems neu berechnet werden. In vielen Fällen ist der Rechenaufwand für die Durchführung einer Methode zu hoch, um die Werte von abhängigen Eigenschaften unverzüglich zu aktualisieren. Deshalb wird die Objektbasis einer Anwendung verzögert aktualisiert. Die direkten und indirekten Abhängigkeiten zwischen den Eigenschaften der Objekte werden berücksichtigt. Die Menge der zu aktualisierenden Eigenschaften und die für die Aktualisierung auszuführenden Methoden ist die Domäne der Aktualisierung. Die Domäne der Aktualisierung und die Reihenfolge der Aktualisierung wird mit Methoden der Graphentheorie bestimmt. Dabei wird berücksichtigt, daß die Domäne der Aktualisierung nicht vollständig zu Beginn der Aktua­Iisierung bestimmt werden kann, wenn die Domäne Methoden enthält, die die Domäne während der Aktualisierung verändern.