Der Band vereinigt dreizehn Beiträge zur Hebräerbrief-Exegese. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Gottesbild, der Christologie, der intertextuellen Gewinnung und symbolsprachlichen Entwicklung biblischer Aussageweisen, dem Verhältnis zwischen Israel und der Kirche, der Hoffnungs- und Angstgeschichte des Urchristentums und der ethischen Grundlegung kirchlicher Sozialität. Was diese Felder verbindet, sagt der Hebräerbrief in seinem ersten Satz: Gottes Selbstmitteilung in der Verheißungsgeschichte Israels, die sich im Christus-Drama verbürgt und vollendet. So entsteht das facettenreiche Bild eines (in Wissenschaft und Kirche oft unterschätzten) Pioniers der Theologie: Biblisch orientiert, denkerisch anspruchsvoll, rhetorisch gekonnt und (gegen ein verbreitetes Vorurteil) lebenspraktisch kompetent, legt er den 'sprechenden Gott' aus, um christliche Identität in der Krise einer Schwellenzeit zu begründen und zu vertiefen.