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Jugend ohne Gott: Klassiker in neuer Rechtschreibung

Autor Ödön Von Horváth Editat de Klara Neuhaus-Richter
de Limba Germană Hardback – 7 ian 2021
"Wenn kein Charakter mehr geduldet wird, sondern nur der Gehorsam, geht die Wahrheit, und die Lüge kommt. Die Lüge, die Mutter aller Sünden." (Ödön von Horváth, Zitat aus "Jugend ohne Gott") Ein Lehrer gerät in Bedrängnis, weil er im Unterricht geäußert hat, daß Schwarze auch Menschen seien. Dieses "Gift der Humanitätsduselei" mißfällt dem Vater eines Schülers so sehr, daß er sich beim Direktor beschwert. Die gesamte Klasse unterschreibt daraufhin einen Brief, in dem sie die Absetzung ihres Lehrers fordert. Autor Ödön von Horváth erlebte die Machtübernahme der Nationalsozialisten mit, bevor er sich entschloß, ins Exil zu gehen. Seine Erzählung "Jugend ohne Gott" erschien 1937 und wurde auf Antrag der Gestapo 1938 verboten. Hermann Hesse schrieb 1938 über die Erzählung: "Sie ist großartig und schneidet quer durch den moralischen Weltzustand von heute." Erstdruck im Exil: Verlag Allert de Lange, Amsterdam 1937. Vollständige Neuausgabe, 1. Auflage, Göttingen 2018. LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
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Specificații

ISBN-13: 9783847848585
ISBN-10: 3847848585
Pagini: 112
Dimensiuni: 160 x 226 x 13 mm
Greutate: 0.34 kg
Editura: Henricus - Klassiker in Neuer Rechtschreibung
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Notă biografică

Ödön von Horváth, 9. 12. 1901 Fiume (Rijeka) ¿ 1. 6. 1938 Paris. Der Sohn eines ungarischen Diplomaten machte nach zahlreichen Wohnsitzwechseln 1919 in Wien das Abitur, und kam dann über München 1924 nach Berlin. 1933 ging er nach Österreich (Salzburg, Wien), trat aber 1934 dem nationalsozialistischen Reichsverband Deutscher Schriftsteller bei, aus dem er 1937 wieder ausgeschlossen wurde. Noch vor dem "Anschluss" verließ H. Wien und gelangte über Budapest, Prag, Zürich, Brüssel und Amsterdam am 28. 5. 1938 nach Paris. Drei Tage später wurde er von einem herabfallenden Ast auf den Champs-Elysées erschlagen. H.s Volksstücke, die das Zentrum seines Werkes bilden, bringen "heutige Menschen aus dem Volk" auf die Bühne, und das sind nach H. Kleinbürger und Proletarier. Bei der "Demaskierung des Bewußtseins" (H.), die die Stücke betreiben, kommt der Sprache eine entscheidende Rolle zu. In ihr spielt sich das eigentliche Geschehen ab, in einem unechten, geliehenen Bildungsjargon, der den Dialekt ersetzt hat und in dessen Phrasen und Sprüchen sich die Kleinbürgermentalität in ihrer Entfremdung und ihren Illusionen verrät. Seinen ersten großen Bühnenerfolg hatte H. mit dem Stück Italienische Nacht (UA 1931), das in der Konfrontation von Sozialisten und Faschisten die Hohlheit politischer Schlagworte satirisch entlarvt. Die Geschichten aus dem Wiener Wald (UA 1931) ¿ für das bekannteste seiner Stücke erhielt H. den Kleist-Preis ¿ zeichnen eine tödliche Idylle: Hinter der verlogenen Fassade von Familie, Geschäft, Vergnügen stecken Egoismus, Unterdrückung (der Frauen), Sentimentalität, Brutalität und Schlimmeres. In der "Ballade" Kasimir und Karoline (UA 1932) ist das Münchner Oktoberfest zugleich Sinnbild der Welt und Kulisse eines tristen Dramas der durch die gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse hervorgerufenen Entfremdung. Die soziale Anklage verschärft sich in dem letzten vor Hitlers Machtergreifung geschriebenen Volksstück Glaube Liebe Hoffnung, der Geschichte einer Frau, die an ihrer Vergangenheit und der Gesellschaft scheitert und in den Tod getrieben wird. Die für Januar 1933 vorgesehene Uraufführung in Berlin ließ sich nicht mehr verwirklichen; sie fand dann 1936 in Wien statt. Von den im Exil geschriebenen Dramen ¿ u. a. Himmelwärts, Don Juan kommt aus dem Krieg, Figaro läßt sich scheiden, Der Jüngste Tag ¿ konnten noch einige aufgeführt werden. Viele Texte wurden erst postum gedruckt.