Von der Balance of Power zur Hegemonie: Historische Forschungen, cartea 84
Autor Amir D. Bernsteinde Limba Germană Paperback – 31 aug 2006
Din seria Historische Forschungen
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ISBN-13: 9783428121267
ISBN-10: 3428121260
Pagini: 290
Dimensiuni: 157 x 234 x 14 mm
Greutate: 3.85 kg
Ediția:1
Editura: Duncker & Humblot GmbH
Seria Historische Forschungen
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Seria Historische Forschungen
Recenzii
"Amir
Bernstein
sagt
es
nicht
ausdrücklich,
aber
er
möchte
eine
Lanze
brechen
für
die
Diplomatiegeschichte
und
deren
Erkenntniswert.
Nicht
für
die
klassische
Diplomatiegeschichte,
sondern
für
eine
moderne,
und
zwar
am
Beispiel
der
europäischen
Politik
zwischen
den
Schlachten
von
Austerlitz
und
Jena/Auerstedt:
'Im
Hinblick
auf
konstruktive
Ansätze
zur
Erneuerung
der
Disziplin',
so
Bernstein,
'arbeiten
die
vorliegenden
Untersuchungen
das
'zwischenstaatliche
Neben-,
Mit-
und
Gegeneinander'
in
den
Jahren
1805/06
extensiv
aus.
Dabei
versuchen
sie,
den
methodischen
sowie
den
geographischen
Horizont
der
gängigen
Geschichtsschreibung
der
Diplomatiegeschichte
zu
erweitern.
Methodisch
weichen
die
Untersuchen
vom
linearen
historiographischen
Schema
ab,
welches
fast
teleologisch
auf
das
Endresultat
zentraler
Ereignissequenzen
fokussiert
ist.'
(S.
12)
Da
sich
dieses
Untersuchungsmuster
explizit
für
ausgewählte,
allein
auf
das
Schlussergebnis
bezogene
Indikatoren
interessiere,
werde,
so
argumentiert
Bernstein
mit
Reinhart
Koselleck,
nicht
nur
das
Darstellungspotential
begrenzt,
sondern
von
dem
Historiker
auch
die
sachgerechte
Zuwendung
zum
Quellenbestand
verlangt.
Um
dieses
Problem
zu
lösen,
schließt
sich
Bernstein
deshalb
dem
theoretischen
Ansatz
von
Ute
Daniel
an
und
räumt
'der
Erklärungskraft
des
Ephemeren'
großes
Gewicht
ein.
'Die
darauf
fundierte
Geschichtsrekonstruktion
konzentriert
sich
folglich
auf
wenige
oder
unbeachtete
Nebenlinien
der
Geschichte,
die
in
der
vorhandenen
Literatur
nicht
vollständig
zutage
treten,
und
integriert
diese
in
die
zentrale
geschichtliche
Erzählung.'
Anhand
dieses
theoretischen
Ansatzes
möchte
Bernstein
'unbekannte
Entwicklungsoptionen
im
europäischen
Staatensystem'
identifizieren
(alle
Zitate
S.
12).Allerdings
nicht
sofort.
Denn
ehe
Bernstein
mit
der
ausführlichen
Rekonstruktion
seiner
Untersuchungszeit
beginnt,
gibt
er
im
Teil
A
seiner
Arbeit
einen
Überblick
über
die
'Geschichte
der
europäischen
Balance
of
Power'
und
die
'Akteure'
auf
der
politischen
Bühne,
worunter
er
die
Staaten,
nicht
die
Staatsmänner
fasst
(S.
30-48);
in
diesen
Zusammenhang
gehören
auch
die
Kurzbiographien,
Teil
G,
im
Anhang
(S.
260-278;
Register
S.
278-290).
Erst
danach
beginnt
'die
Ergänzung
des
historischen
Narratives'
(S.
16).
In
Teil
B,
'Balance
of
Power
oder
Hegemonie'
(S.
49-109)
widmet
sich
Bernstein
den
komplexen
Beziehungen
innerhalb
der
antifranzösischen
Koalition,
den
Zwistigkeiten
zwischen
Napoleon
und
Talleyrand
in
außenpolitischen
Fragen
und
Zielen
und
die
außenpolitische
Positionierung
Preußens
nach
dem
Zusammenbruch
der
3.
Koalition.
In
Teil
C
(S.
110-159)
betrachtet
Bernstein
vornehmlich
Talleyrands
und
Napoleons
Pläne
einer
Neugestaltung
Europas
nach
Austerlitz
und
die
Idee
eines
preußischen
Nordbundes,
in
Teil
D
(S.
160-226)
die
französischen
Friedensbemühungen
des
Sommers
1806.
Hier
setzt
er
sich
mit
den
Friedensverhandlungen
zwischen
Paris
und
St.
Petersburg
einerseits
und
Paris
und
London
andererseits
auseinander
und
beleuchtet
die
Reaktionen
der
preußischen
Politik
auf
diese
Verhandlungen
bzw.
auf
deren
Scheitern.
Im
letzten
Abschnitt
dieses
Teils
zeichnet
er
den
diplomatischen
Weg
nach
Jena/Auerstedt
nach
und
fragt
nach
der
Bedeutung
der
Doppelschlacht
für
das
europäische
Staatensystem
und
für
eine
Auseinandersetzung
zwischen
den
'Kräften
der
kontinentalen
Balance
of
Power'
und
Napoleons
Hegemoniestreben.
Alle
Untersuchungen
Bernsteins
zielen
letztendlich
darauf
ab,
'die
Bedeutung
der
bekannten
Ereignisse
neu
zu
gewichten'
(S.
19).
Die
Schlussbetrachtungen,
Teil
E
(S.
227-235)
fassen
knapp
die
Ergebnisse
der
Arbeit
zusammen.Wie
sehen
diese
Ergebnisse
aus?
Tatsächlich
erschließt
der
Ansatz
der
Untersuchung,
'geschichtliche
'Randerscheinungen'
in
das
zentrale
historische
Narrativ
zu
integrieren'
(S.
227),
neue
Quellen
und
erweitert
den
Bezugsrahmen
der
Untersuchungen,
hier
von
Mitteleuropa
bis
an
das
Mittelmeer,
nämlich
durch
die
Beleuchtung
der
Cattaro-Affaire
zwischen
Russland
und
Frankreich.
Dass
der
gewählte
Ansatz
auch
den
'politischen
Kontext
der
Analyse
(vom
Staat
als
Akteur
bis
zum
einzelnen
Minister
und
Diplomaten
und
dessen
Einfluss
auf
den
Gang
der
Ereignisse)'
erweitert
hat
(S.
227),
lässt
sich
nicht
behaupten.
Brendan
Simms
beispielsweise
hat
in
seiner
Untersuchung
'The
Impact
of
Napoleon'
(Cambridge
1997)
ebenso
sämtliche
Aspekte
diplomatischer
Tätigkeit
nur
anhand
des
'historischen
Narratives'
analysiert.Sein
eigentliches
Ergebnis
hat
Bernstein
jedoch
nicht
formuliert,
vielleicht,
weil
es
gar
nicht
als
Untersuchungsziel
ausgegeben
war,
ja
gar
nicht
danach
gefragt
wurde:
Zwischen
dem
Frankreich
Napoleons
und
den
Mächten
Europas
mit
Großbritannien
an
erster
Stelle
war
kein
Friedensschluss
möglich.
Dies
machen
Bernsteins
Studien
deutlich.
Denn
im
Grunde
kreisen
seine
gesamten
Untersuchungen
um
die
Frage,
ob
es
nach
der
'Dreikaiserschlacht'
bei
Austerlitz
1805,
nach
der
großen
Niederlage
Österreichs
und
Russlands
gegen
Frankreich,
möglich
gewesen
wäre,
in
Europa
einen
für
alle
Seiten
annehmbaren,
dauerhaften
Frieden
zu
schaffen.
Talleyrand,
darauf
insistiert
Bernstein
immer
wieder
in
seinen
Ausführungen,
hat
einen
solchen
Frieden
zu
erreichen
versucht,
in
bilateralen
Verhandlungen
mit
Österreich,
Russland,
Großbritannien
und
Preußen.
Doch
blieben
alle
Anstrengungen
erfolglos.
Warum?
Weil,
so
Bernstein,
sowohl
die
Preußen
(hier
vor
allem
Lucchesini,
nicht
Luchesini
wie
Bernstein
durchgehend
schreibt),
als
auch
die
Briten
und
die
Russen
unfähig
gewesen
seien,
'zwischen
der
talleyrandschen
und
der
napoleonischen
Politik
zu
differenzieren.
Wie
der
Zar
und
Minister
Fox
verwechselte
auch
der
preußische
Gesandte
die
Pläne
des
französischen
Außenministers
mit
der
Außenpolitik
des
französischen
Kaisers'
(S.
180).
Dabei
hat
Talleyrand
auf
die
Balance
of
Power
gesetzt,
die
einen
Frieden
möglich
gemacht
hätte,
Napoleon
dagegen
hat
in
Europa
die
Hegemonie
Frankreichs
gewollt.
Dieser
entscheidende
Unterschied
war
von
außen
kaum
wahrzunehmen,
da
Talleyrand
am
Ende
nicht
ohne
Napoleons
Zustimmung
handeln
konnte
und
Napoleon
seinen
Kontrahenten
immer
wieder
vermittelte,
seinen
Frieden
diktieren
und
nicht
einen
Frieden
schließen
zu
wollen.
Dies
im
'ephemeren'
Detail
durch
die
in
den
einzelnen
Teilen
erfolgte
Untersuchung
von
Talleyrands
Ideen
aufgezeigt
zu
haben,
ist
der
eigentliche
Ertrag
der
Arbeit."
Jürgen
Luh,
in:
H-Soz-u-Kult,
17.5.2007
Cuprins
Inhaltsübersicht:
Einleitung:
Problemfeld
und
Methode
-
Forschungsstand
und
Quellenbasis
-
A.
Historischer
Hintergrund
und
Rahmenbedingungen:
Zur
Geschichte
der
europäischen
Balance
of
Power
-
Die
Akteure
-
B.
Balance
of
Power
oder
Hegemonie:
Die
antifranzösische
Koalition
-
Talleyrand,
Napoleon
und
das
europäische
Gleichgewicht
-
Napoleons
Friedensstiftung
in
Mitteleuropa
-
Preußen
und
die
napoleonische
Neuordnung
-
Exkurs:
Spannungen
in
der
Peripherie
und
auf
dem
Kontinent
-
C.
Vom
Rheinbund
zu
einer
confédération
du
nord
de
l'Allemagne:
Die
Anfänge
der
europäischen
Neuordnung
-
Exkurs:
Zum
Ursprung
der
norddeutschen
Politik
Preußens
-
Territorialpolitik:
Preußen,
Kurhessen
und
der
Nordbund
-
Politisch-kulturelle
Diskrepanz:
Kursachsen,
Preußen
und
der
Nordbund
-
Handels-
und
Außenpolitik:
Preußen,
die
Hansestädte
und
der
Nordbund
-
D.
Auf
dem
Weg
zum
Rétablissement?:
Der
Oubril-Vertrag
-
England,
Talleyrand
und
die
kontinentale
Neuordnung
-
Vom
Rétablissement
zum
Umbruch
-
Der
Weg
nach
Jena
-
Von
der
Balance
of
Power
zur
Hegemonie
-
E.
Schlussbetrachtungen:
Strukturwandel
auf
dem
Kontinent
-
Europa
und
der
Orient
-
Außenpolitik
und
außenpolitische
Praxis
-
Frieden
und
Krieg
-
Diplomatie
im
Übergang
-
F.
Quellen-
und
Literaturverzeichnis:
Archivalien
-
Gedruckte
Quellen
-
Zeitungen,
Zeitschriften
und
Periodika
-
Lexika
-
Sekundärliteratur
-
G.
Anhang:
Kurzbiographien
-
Personen-,
Orts-
und
Sachregister