Betrug bei Online-Auktionen ist ein im Zuge der Internet-Kriminalität stetig wachsendes Phänomen, das in der strafrechtlichen Praxis vieler Staaten einen inzwischen erheblichen Raum eingenommen hat. Bei dem Versuch, sich dieses Themas wissenschaftlich anzunehmen, zeigt sich bald, wie wenig die Thematik von juristischer Seite bisher erörtert ist, trotz der offenkundig bedeutenden praktischen Relevanz. Strafrechtlich ausgerichtete, umfassende Analysen bestimmter Tathandlungen und Begehungsweisen sind bislang rar gesät. Meist erfolgen sie punktuell und als Annex zu umfassenden Gesamtdarstellungen der rechtlichen Verhältnisse von Online-Auktionen. Soweit spezielle, onlineauktionsspezifische Tathandlungen unter dem Gesichtspunkt des Betrugs in der wissenschaftlichen Literatur angesprochen werden, gehen die Darstellungen oft nicht über die Feststellung hinaus, dass dabei ein Betrug vorliegen kann. 3 Diese Lücke versucht diese Arbeit zu verkleinern. Dabei wird an vielen Stellen Neuland betreten. Im Entstehungszeitraum hat sich gezeigt, wie vergänglich Erkenntnisse im Bereich der Internet-Kriminalität sein können, wie schnell Neues zum Alten und Überholten wird und welche immer neuen Blüten kriminelle Phantasie gerade in diesem Bereich zu treiben im Stande ist. Eine umfassende und abschließende Behandlung der Thematik ist daher ein Ding der subjektiven und objektiven Unmöglichkeit. Die empirischen Ausführungen sollten daher als Momentaufnahme eines in seiner praktischen Bedeutung ständig wachsenden Kriminalphänomens verstanden werden, die rechtlichen Ausführungen als Lösungsvorschläge und Denkanstöße.