Die selbständige Stiftung ist auf Dauer angelegt. Diese Dauerhaftigkeit stellt zugleich Chance und Risiko dar. Für den Stifter besteht die Chance, dass sein Wille auch nach seinem Tod Beachtung findet. Ein wesentliches Risiko besteht jedoch darin, dass spätere Veränderungen des sozialen, ökonomischen und rechtlichen Umfeldes mit dem Grundsatz des Stiftungsrechts kollidieren, wonach Stiftungszweck und Stiftungsorganisation im Kern nicht geändert werden dürfen. Stiftungszweck und Stiftungsorganisation sind in der durch das Stiftungsgeschäft errichteten Stiftungssatzung geregelt. Die Dissertationsarbeit thematisiert daher, ob und in welchem Umfang die Stiftungssatzung nach Errichtung der Stiftung geändert werden kann. Darüber hinaus werden Situationen untersucht, in denen mit ähnlichen Effekten auf die Stiftung eingewirkt wird, ohne dass eine Satzungsänderung vorliegt. Die Autorin beleuchtet dabei auch aktuelle Tendenzen, die Dauerhaftigkeit der Stiftung anzugreifen. Hierzu bezieht sie Beispiele aus Deutschland und Europa ein. Die Änderung der Stiftungssatzung, insbesondere im Fall Zeiss, wirft die Fragen auf, inwiefern die selbständige Stiftung als Rechtsform für Unternehmen geeignet ist und ob Möglichkeiten bestehen, die Stiftung ökonomischen Interessen unterzuordnen. Die Arbeit befasst sich insofern mit Fragestellungen der Satzungsgestaltung sowohl bei Stiftungserrichtung als auch während der laufenden Stiftungstätigkeit. Zielgruppe sind vor allem potenzielle Stifter und interessierte Praktiker des Stiftungsrechts.