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Verstehen ohne zu verstehen: Soziologische Systemtheorie und Hermeneutik in vergleichender Differenz: Zugänge zur Moderne

Cu Iris Wittenbecher
de Limba Germană Paperback – 27 aug 1999
Üblicherweise beginnt die wissenschaftliche Sozialisation in Einführungen und Proseminaren zur soziologischen Theorie mit einer recht einfach gebauten Unterteilung. Da gebe es auf der einen Seite hermeneutische, verstehende Ansätze, die sich der Sozialwelt aus der Binnenper­ spektive der Beteiligten nähern, auf der anderen Seite solche Theorien, die in einer Beobach­ terperspektive verharren und dem sozialen Geschehen explizit nicht übers Verstehen der Akteure, sondern über eher makrostrukturelle Faktoren zu Leibe rücken. Als geradezu para­ digmatischer Fall dieser zweiten Variante gilt üblicherweise die soziologische Systemtheorie, die ja -zumindest in ihrer Luhmannschen Variante -Akteure und ihre psychischen Verste­ hensleistungen gar nicht dem Sozialen zurechnet. Nun hat sich entgegen dieser allzu einfachen Einteilung in den letzten Jahren in der deutsch­ sprachigen Soziologie eine Debatte über die hermeneutischen Potentiale der Theorie auto­ poietischer Systeme etabliert. Einige Autoren haben zunächst bemerkt, daß Luhrnanns Theorie einerseits Theoriemotive und Begrifflichkeiten hermeneutischer Provenienz auf­ nimmt, daß diese Theorie aber auf den ersten Blick der handlungstheoretischen Anlage der hermeneutischen oder verstehenden Soziologie kaum ferner stehen könnte. Einem zweiten Blick jedoch haben sich einige gemeinsame Fragestellungen gezeigt, bis zu der These rei­ chend, die Systemtheorie biete eigentlich die zeitgemäßere Hermeneutik, weil sie nicht mehr nur psychische, sondern auch soziale Formen des Verstehens kenne.
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Din seria Zugänge zur Moderne

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Specificații

ISBN-13: 9783824443611
ISBN-10: 3824443619
Pagini: 228
Ilustrații: XIII, 210 S.
Dimensiuni: 148 x 210 x 12 mm
Greutate: 0.28 kg
Ediția:1999
Editura: Deutscher Universitätsverlag
Colecția Deutscher Universitätsverlag
Seria Zugänge zur Moderne

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Graduate

Cuprins

1 Einleitung.- 2 Systemisches Verstehen.- 3 Verstehendes Beobachten.- 4 Operatives Verstehen.- 5 Verstehen als Verständnis.- 6 Reflexives Verstehen.- 7 Resümee der Resümees.- 8 Sigel und Literaturverzeichnis.

Notă biografică

Dr. Iris Wittenbecher ist Leiterin der Stabstelle für Kommunikation der Fachhochschule Osnabrück. Sie promovierte 1999 bei Professor Dr. Armin Nassehi, Universität München.

Textul de pe ultima copertă

Verstehensprobleme des Alltags, die in Talkshows und populären Ratgebern als vermeidbares Defizit behandelt werden, sind im Sinne der soziologischen Systemtheorie Niklas Luhmanns ganz normale, unspektakuläre Phänomene. Iris Wittenbecher vergleicht den Ansatz Luhmanns mit der soziologischen Hermeneutik Max Webers und Alfred Schütz`. Luhmann zufolge kann das Verstehen nicht, wie bei Weber und Schütz, über den subjektiv gemeinten Sinn, die Zwecke und Motive der Individuen bzw. psychischen Systeme rekonstruiert werden. Denn über das, was als Verstehen erreicht wird, entscheidet souverän die Kommunikation als eine (und einzige) genuin soziale Operation. Die Autorin erarbeitet Korrespondenzen und Differenzen zur Verstehenden Soziologie und zeigt, dass diese trotz divergierender theoretischer Ausgangspunkte bereits zu ähnlichen Ergebnissen gekommen war: Beim Verstehen handelt es sich um ein Konstrukt, das das Verstehen erst ermöglicht.