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Frauenporträts und -protokolle aus der DDR: Zur Subjektivität der Dokumentarliteratur: Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

Cu Sabine Schmidt
de Limba Germană Paperback – 17 mai 1999
"Jenseits von Wahrheit galt nichts für echt." Aus diesem Satz, mit dem Chri­ stoph Dieckmann 1996 in der Zeit eine besondere ostdeutsche Affinität zur Ernsthaftigkeit im Umgang mit der Welt der Realitäten beschreibt, spricht die ganze "altmodische" Suche nach unumstößlicher Wahrheit in der alten DDR. Zugleich sieht Dieckmann im emphatischen Verhältnis zur Wahrheit auch eine spezielle Beziehung zu der Sprache, über die sie vermittelt werden sollte, beschlossen: Sie hätte in der DDR öffentliche Wahrheit und damit Freiheit verbürgen können und müssen - "Freiheit mußte freie Sprache sein, öffentliche Wahrheit" - aber sie habe es nur in Ausnahmefällen getan. Des­ halb auch konzentrierte sich der Widerstand in der DDR zu einem wesentli­ chen Teil auf die Sprache: "Opposition in der DDR war Widerstand der Sprache." (ebd.) Erhielt die Sprache ihre eigentliche Funktion, nämlich Wahrheit öffentlich zu machen, zurück, so bewies derjenige, der sie so ge­ brauchte, nicht nur seine Freiheit gegenüber den herrschenden Zuständen, sondern fand sich unversehens in der Opposition wieder.
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Din seria Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

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Specificații

ISBN-13: 9783824443178
ISBN-10: 3824443171
Pagini: 356
Ilustrații: 355 S.
Dimensiuni: 148 x 210 x 19 mm
Greutate: 0.43 kg
Ediția:1999
Editura: Deutscher Universitätsverlag
Colecția Deutscher Universitätsverlag
Seria Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

I. Koordinaten für die Beschäftigung mit Frauenporträts und -protokollen in der DDR.- 1. Über die Reproduktion der Wirklichkeit in Texten: Grundlegendes zur Dokumentarliteratur.- 2. Erzählte Erinnerungen: Zur Analyse narrativer Interviews.- 3. August Bebel und die Frauen: Eine soziologische Bestandsaufnahme zur Situation der Frauen in der DDR.- 4. Weibliches Schreiben in der DDR? Positionen von Autorinnen im Kontext der DDR-Literatur.- II. Eine Scheinwelt wird geschrieben: Das Modell-Porträt.- 1. Frauenbilder in Frauenzeitschriften der DDR.- 2. Die systematische Schaffung einer irrealen Welt: Das Modell Frauenporträt in DDR-Frauenzeitschriften.- 2.1 Exemplarische Analyse eines typischen Porträts: Inge Kertzscher, Ernas lange Wege (Für Dich 13/1978).- 2.2 Stilisierung und Vereinheitlichung der Realität in den Porträts.- 3. Ansätze für einen Ausbruch aus dem Modell: Die Porträts Gisela Steineckerts und eine Randbemerkung zu Elfriede Brüning.- Exkurs: Oral History in der und über die DDR.- III. Alternativen zur Uniformität: Literarische Protokollsammlungen.- 1. Ein Buch als Einladung zum öffentlichen Gespräch: Maxie Wander, Guten Morgen, du Schöne (1977).- 2. Die Herausforderung Authentizität: Sarah Kirsch, Die Pantherfrau (1973).- 3. Über die Selbständigkeit der Leser/innen: Der Prenzlauer Berg — Porträts aus einem Berliner Stadtteil.- 4. Protokolle der Krise: Gabriele Eckart, So sehe ick die Sache (1984).- Schlußbetrachtung.- 1. Primärtexte.- 1.1 Porträt- und Protokollsammlungen; Interviews mit den Autorinnen.- 1.2 Frauenporträts aus DDR-Zeitschriften: Chronologisches Quellenverzeichnis zu Teil II.- 2. Sekundärtexte.- Register.- Porträt der Rinderfacharbeiterin Erna Szöbb von Inge Kertzscher.

Notă biografică

Dr. Sabine Schmidt promovierte am Institut für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.

Textul de pe ultima copertă

Sabine Schmidt analysiert zunächst Frauenporträts, die in Zeitschriften der DDR zwischen 1971 und 1989 erschienen. Durch die Unterordnung individuellen Lebens unter gesellschaftlich erwünschte Verhaltensweisen wird in den Beiträgen eine von der Wirklichkeit getrennte Scheinwelt erzeugt. Die Autorinnen übernehmen die offiziell propagierten Frauenleitbilder, um sie anhand konkreter Biographien vorzuführen, und etablieren damit ein hierarchisches Verhältnis zwischen Reporterin und Porträtierter. Vor diesem Hintergrund erhalten die im Anschluss vorgestellten literarischen Protokollsammlungen besondere Bedeutung, denn sie ermöglichen aufgrund ihrer subjektiven Ausformung inhaltlich neue Sichtweisen der Situation von Frauen in der DDR. Anhand der wichtigsten interviewliterarischen Bücher (u. a. von Maxie Wander und Sarah Kirsch) untersucht Sabine Schmidt die ästhetischen Eigenheiten der Protokoll-Literatur.