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Ea von Allesch: Wenn aus Frauen Menschen werden: Eine Biographie: Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

Cu Frauke Severit
de Limba Germană Paperback – 23 noi 1999
Die biographische Wahrheit ist nicht zu haben, und wenn man sie hätte, wäre sie nicht zu gebrauchen. Sigmund Freud "Ich bete zu Dir, Emma, als zum Inbegriff alles Edlen und Makellosen! [ . . . ] Schönste, süßeste Frau, sei gnädig mit dem Freund, der ohne sein Mysterium verkommen müßte in der Welt seiner Schwächen und Halbheiten. Alles bist Du mir, außer Dir ist nichts als Lüge und falsche Werte. Echteste, Vollkommenste, ich bete zu Dir, Madonna-Gesichter! mit dem blonden Lockenheiligenschein! Ave, Emma!"l, so die um 1900 ersonnene Eloge des Theaterkritikers und "Meisters der kleinen literarischen Form", Alfred Polgar, für seine Auserwählte. Die Adressatin dieser entrückt-verzückten Huldigung war Ea (Emma) von Allesch2 - lange Jahre eine der interessantesten weiblichen Erscheinungen der Wiener Künstler­ und Literatenkreise der Jahrhundertwende und voller Ambivalenzen gegenüber der ihr nicht nur von Polgar zugedachten Rolle der emphatisch gepriesenen Über-Frau. Auffällige Schönheit und faszinierende Ausstrahlung prädestinierten diese Frau zum Objekt männlichen Begehrens. Folglich ist die Liste ihrer Kavaliere lang und weist viele der heute bekannten Namen der Wiener Moderne aus. Robert Musil verhalf ihr zu fragwürdigem Ruhm; die Belagerung der allseits Umschwärmten inspirierte ihn zu seiner 1924 erschienenen Komödie Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer3, bei deren Wiener Aufführung in den zwanziger Jahren das Theaterpublikum "in der weiblichen Hauptfigur Alpha unschwer Ea von Allesch"4 erkannt haben soll. Die ehemalige "Prominenz" Ea von Alleschs ist in der Gegenwart fast voll­ ständiger Vergessenheit gewichen.
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Din seria Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

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Specificații

ISBN-13: 9783824443697
ISBN-10: 3824443694
Pagini: 332
Ilustrații: 328 S. 2 Abb.
Greutate: 0.4 kg
Ediția:1999
Editura: Deutscher Universitätsverlag
Colecția Deutscher Universitätsverlag
Seria Literaturwissenschaft / Kulturwissenschaft

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

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Graduate

Cuprins

1. Von Ottakring in die Innere Stadt.- 2. Ea von Allesch im Kreis der Wiener Bohème — Metamorphosen ihrer Weiblichkeit.- 3. Rückkehr nach Wien — Erster Weltkrieg — Zweite Ehe.- 4. Selbsterprobung und -vergegenwärtigung in Zeiten ideologischen Wandels.- 5. „Alles, alles ist im Werden“ — Wien in den zwanziger Jahren.- 6. 1927–1937: Trennung — Neubestimmung der Lebensinhalte.- 7. 1938–1953: Kampf ums Überleben — Körperlicher Verfall und Tod.- 8. Ein Traum.- Anmerkungen.- Bibliographie.- Personenregister.

Notă biografică

Dr. Frauke Severit promovierte im Fach Germanistik an der Freien Universität Berlin.

Textul de pe ultima copertă

Ea von Allesch (1875-1953) gehörte dem Wiener Künstler-und Literatenkreis der Jahrhundertwende um Alfred Polgar, Peter Altenberg, Hermann Broch und Robert Musil an. Allein im Kontext der bedeutenden Männer wurde sie bisher zur Kenntnis genommen. Dass Ea von Allesch als Modejournalistin, Graphologin und Individualpsychologin tätig war, erfährt man, wenn überhaupt, nur als beiläufige Erwähnung. Frauke Severit widmet sich zum ersten Mal der Arbeit Ea von Alleschs. Zusätzlich zu den in den zehner und zwanziger Jahren entstandenen Feuilletons werden als Quellenmaterial Briefe von befreundeten Männern und Dokumente von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen herangezogen. Diese spiegeln jedoch in erster Linie subjektive Bilder der Autoren wider und müssen vor dem damaligen sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergrund betrachtet werden. Anschaulich können so die Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Selbstfindung in der k.u.k. Monarchie nachvollzogen werden. In seiner Individualität steht der Lebensverlauf Ea von Alleschs zugleich stellvertretend für die Frauen der Jahrhundertwende, die auf keine gesellschaftlich akzeptierte Alternative zurückgreifen konnten und dennoch den Mut hatten, aus dem Rollenmuster der Ehefrau und Mutter auszubrechen.