Obwohl in der Sekundarstufe etwa ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler privaten Nachhilfeunterricht nutzt, ist nur wenig über Muster in seiner Verbreitung bekannt. In diesem Buch werden auf Basis der Rational-Choice-Theorie Modelle vorgestellt, wie sich Nachhilfeunterricht auf den erwarteten Nutzen von Haushalten auswirkt. Mittels dieser Modelle werden Hypothesen generiert, wie spezifische individuelle, familiäre und schulische Faktoren die Entscheidung für Nachhilfeunterricht beeinflussen. Diese Hypothesen werden mit (hierarchischen) logistischen Regressionsanalysen auf Basis von Daten der Hamburger Längsschnittstudie "Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern" (KESS) empirisch überprüft. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf die Relevanz von Nachhilfeunterricht als Faktor zur Verstärkung sozialer Disparitäten im Bildungssystem sowie auf mögliche Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von Nachhilfeunterricht diskutiert.